Pappy van Winkle

Pappy van Winkle Hintergrund

Pappy Van Winkle gehört zu einer der renommiertesten Bourbon Marken der Welt. Auf Grund seiner geringen Verfügbarkeit und seines hohen Ansehens, werden die Abfüllungen von Whiskey-Sammlern und Genießern gleichermaßen heiß begehrt.

Benannt ist dieser legendären Kentucky Straight Bourbon nach Julian „Pappy“ Van Winkle. Der Vater der Marke verstarb 1965, im hohen Alter von 89 Jahren, als der älteste Whiskey Distiller seiner Zeit. Ein Bild von ihm, Zigarre rauchend, ziert die Label der begehrten Abfüllungen, die es als 15, 20 und 23 Jahre alte Bourbons gibt.

Buffalo Trace, der heutige Produzent der Marke, vertreibt noch weitere Whiskeys unter dem „Van Winkle“ Namen, wie den „Old Rip Van Winkle, 10 Jahre“ oder den „Van Winkle Family Reserve Straight Rye Whiskey, 13 Jahre“. Unter Whiskey Enthusiasten nehmen aber die „Pappys“ einen besonderen Platz ein und zählen nicht ohne Grund zu den teuersten Bourbons der Welt.

Hausstil

Wie schmeckt Pappy Van Winkle? Pappy Van Winkle Bourbons tragen häufig Aromen von Erde, Nüssen, Kakao, Sahnekaramell und Leder im Bouquet. Am Gaumen entfalten sich Vanille, Honig und Ahorn gepaart mit vielfältigen Gewürznoten. Das lange Finish klingt mit Eiche, gerösteten Nüssen und Leder aus.

Herstellung

Wie wird Pappy Van Winkle produziert? Bourbon muss zu mindestens 51 % aus Mais produziert werden, wer mehr dazu erfahren möchte, kann hier nachlesen: Bourbon. Die Mash-Bill, also das „Rezept“ der Zusammensetzung der verwendeten Getreidesorten von Pappy Van Winkle unterscheidet sich von vielen anderen Straight Bourbons durch den Einsatz von Weizen anstatt Roggen. Er zählt daher zu den „Wheated Bourbons“. Das ungewöhnlich hohe Alter der Pappy Van Winkles macht die Marke neben ihrer kleinen Produktionsmenge sowohl rar als auch hochpreisig.

Wer einen hochwertigen Bourbon mit der selben Mash Bill probieren möchte, kann den W. L. Weller Kentucky Straight Bourbon ebenfalls aus dem Hause Buffalo Trace verkosten. Buffalo Trace produziert außerdem eine Reihe nennenswerter Whiskeys, wie etwa George T. Stagg, Eagle RareBuffalo Trace und Blanton’s Single Barrel.

Geschichte

Julian Van Winkle begann seine Arbeit für W. L. Weller & Sons 1893 im zarten Alter von 18 Jahren. 15 Jahre später kaufte er die A. Ph. Stitzel Distillery die während der Prohibition mit der W. L. Weller Distillery fusionierte und 1935 als Stitzel Weller Distillery am Tag des Kentucky Derbys eröffnet wurde. Pappy Van Winkles Motto er wolle „guten Bourbon produzieren, mit Gewinn falls möglich und mit Verlust falls nötig“ wurde zum Leitfaden der Marke.

Die Brennerei machte sich schnell einen Ruf mit ihrem exzellenten Bourbon, der Weizen statt Roggen als Zutat verwendete, was ihren Whiskey milder und eingängiger machte, als die übliche Mais-Roggen-Gerste Mash Bill. Nach dem Tod seines Vaters 1965 führte Julian Van Winkle Junior die Brennerei weiter bis sie 1972 verkauft wurde. Er erweckte die Marke „Old Rip Van Winkle“ aus Zeiten vor der Prohibition wieder zum Leben, die er 1981 seinem Sohn Julian Van Winkle III vermachte.

Ursprünglich stammte Pappy Van Winkle also aus der Stitzel Weller Distillery.

Diese wurde 1991 endgültig geschlossen, womit auch die Produktion der Marke in dieser Brennerei endete. Bis ca. 2013 wurden die Pappy Van Winkle Bourbons noch aus dem alten Bestand der Stitzel Weller Distillery abgefüllt.

Seit 2002 wird Pappy Van Winkle in der Buffalo Trace Distillery gebrannt und abgefüllt, die zum Sazerac Konzern gehört. Julian Van Winkle III produziert gemeinsam mit seinem Sohn und Buffalo Trace die Marke als Joint Venture.
Dass ein und dieselbe Bourbon Marke nicht nur die Firmen, sondern auch die Brennerei wechselt, ist in den USA nicht unüblich.