Eden Mill

Eden Mill ist Schottlands erste kombinierte Brauerei und Brennerei. Die Lowland Destillerie produziert Bier, Gin und Single Malt Whisky. Bei der kleinen Craft Distillery wird besonders viel Wert auf unterschiedliche Malzsorten gelegt. So erzeugt Eden Mill bereits im Rohbrand unterschiedliche Aromen-Profile. Spannend! 

Eden Mill Hintergrund

Die 2014 gegründete Craft Distillery Eden Mill war eine Erweiterung der 2012 gegründeten Craft Beer Brauerei Eden Brewery. Sie befindet sich im Council Fife an der Ostküste Schottlands und zählt damit zu einer der neuen Lowland-Brennereien. Eden Mills Heimatdorf Guardbridge liegt einen Steinwurf von der berühmten Studentenstadt St. Andrews entfernt, die ebenfalls als Golfer-Eldorado bekannt ist. Die St Andrews University ist die älteste Universität Schottlands und zählt zu einer der angesehensten Bildungsstätten des Vereinigten Königreichs. Eden Mill ist eine der ersten „Craft Distilleries“ in Schottland und produziert sowohl Craft Beer, Whisky als auch Gin. Ihren Namen hat Eden Mill vom nahegelegenen Fluss Eden.

Hausstil

Wie schmeckt Eden Mill Whisky? Die junge Craft Distillery hat verschiedene jährliche Single Malt Releases veröffentlicht und mit der Hip Flask Series eine spannende Serie von kleinen Abfüllungen mit ganz unterschiedlichen Aromen-Profilen veröffentlicht. Hier kann der Genießer die verschiedenen Malz-Sorten und Fasstypen verkosten. Der Großteil des von Eden Mill hergestellten Whiskys ist nicht-rauchig und sehr aromatisch und fruchtig. 

Herstellung

Wie wird Eden Mill Whisky produziert? Nach eigener Aussage verwendet Eden Mill lokale Gerste, die in der fruchtbaren Region Fife reichlich vorhanden ist. Anders als in Schottland üblich, arbeiten sie mit drei unterschiedlichen Rohbränden, die den Namen schottischer Nationalfeiertage tragen: St Andrews Day, Hogmanay und Robert Burns Day. 

Während der Großteil der Whiskyindustrie sich vorwiegend am Ertrag des Malzes orientiert, arbeitet man bei Eden Mill mit unterschiedlichen, sehr spezifisch ausgesuchten, Gerstenmalz-Sorten: Für den „Hogmanay-Brand“ wird „Chocolate Malt“ verwendet, für „St Andrews“ ist „Pale Malt“ die Grundlage und „Burns Day“ wird aus einer Kombination von „Crystal Malt“, „Brown Malt“ und „Pale Malt“ gebrannt. Alle drei New Make Sorten sind ungetorft. Die unterschiedlichen Malzsorten, die hier zum Einsatz kommen, werden auch für die hauseigene Bierproduktion verwendet.

Gebrannt wird auf sogenannten Alembic Stills, kleinen Kupferbrennblasen die von der portugiesischen Firma Hoga stammen und jeweils eine Kapazität von 1000 Litern haben. Insgesamt produziert Eden Mill derzeit lediglich ca. 100.000 Liter im Jahr, an einer Erweiterung der Brennerei wird jedoch gearbeitet. Die Craft-Brennerei arbeitet mit einer Vielzahl unterschiedlicher Fasstypen unter anderem frischer amerikanischer und französischer Eiche (Virgin Oak).

Die unterschiedlichen Gins aus dem Hause Eden Mill haben sich früh einen exzellenten Ruf erarbeitet und werden unter Liebhabern als heißer Geheimtipp gehandelt. Die Brennerei bietet derzeit 4 unterschiedliche Gin Sorten als Standardabfüllungen und zusätzliche saisonale Sonderabfüllungen. Der internationale Erfolg der Eden Mill Gins bestätigt, dass es sich hier um weit mehr als „Lückenbüßer“ bis zum fertigen Whisky handelt, sondern um ein eigenes Segment der Brennerei auf höchstem Niveau. Aber überzeugen Sie sich doch selbst von der Qualität der Eden Mill Gins. 

Seit 2018 gibt es Pläne, die Kapazität von Eden Mill zu erweitern. Unweit der bisherigen Brennerei, auf dem Gelände der University of St. Andrews, wird bereits eine neue CO₂-neutrale Brennerei gebaut. Die gesamte Stromversorgung soll zu 100% aus erneuerbaren Quellen stammen, wie dem Solarpark der Universität von St. Andrews oder anderen erneuerbaren Energiequellen. Zusätzlich soll das während des Gärprozesses erzeugte CO₂ für die Verwendung durch die Universität aufgefangen werden. Geplant ist, das Produktionsvolumen zu verdoppeln, um so bis zu 200.000 Litern Alkohol jährlich herstellen zu können. Zwei große Pot Stills soll es geben, die direkt hinter einer großen Fensterfront mit Blick auf die Bucht des Eden positioniert sein sollen.

Geschichte

Wie oft in Schottland, hat der Standort der Eden Mill Distillery bereits eine reiche Whisky-Geschichte. Im Jahre 1810 erbaute die berühmte Haig Familie auf dem Gelände eine Brennerei namens Seggie Distillery. 1860 wurde die Brennerei zu einer Papierfabrik umgebaut, da sich die benachbarte Grain-Brennerei Cameronbridge, ebenfalls im Besitz der Haig Familie, wohl als lukrativer erwiesen hatte. Sie war die erste Grain-Brennerei in Schottland und ist noch heute aktiv. Als die Papierfabrik 2008 schließen musste, stand die Frage im Raum, was mit dem Gelände geschehen würde. 2012 erfüllte sich Paul Miller, ehemaliger Mitarbeiter bei Diageo und Glenmorangie, seinen Traum einer eigenen Brauerei und erweiterte diese 2014 um kupferne Alambic Brennblasen aus Portugal, um hier Whisky und Gin zu produzieren. Somit ließ Eden Mill die lokale Brennerei-Tradition wieder aufleben und wurde die erste Kombinations-Brauerei-Brennerei Schottlands, ein Modell, das sich in den USA bereits als erfolgreich erwiesen hat.

Seit 2018 gab es die Pläne, die Kapazität von Eden Mill zu erweitern. Anfang 2022 wurde schließlich damit begonnen. Die neue Brennerei soll im März 2024 ihre Tore für Besucher öffnen. Im Besucherzentrum haben Gäste die Wahl zwischen dem Whisky-Erlebnis und dem Gin-Erlebnis. Beide bieten faszinierende Einblicke in die Geschichte und den Herstellungsprozess von Eden Mill. Zudem gibt es die Möglichkeit, in einem Café den Blick auf die Mündung des Flusses Eden zu genießen.