Invergordon

Invergordon Hintergrund

Die 4000 Einwohner große Stadt Invergordon ist die Heimat der gleichnamigen Whiskybrennerei „Invergordon“. Sie liegt in den schottischen Highlands, ca. 20 km nördlich der Stadt Inverness. Der Fokus der Brennerei liegt auf Grain Whisky, was bedeutet, dass Getreide genutzt wird. Das kann z. B. Mais oder Weizen sein. Invergordon ist die einzige Grain-Brennerei der schottischen Highlands. Eigenständige Abfüllungen sind kaum auf dem Markt zu finden. Einige unabhängige Abfüller, wie z. B. Douglas Laing oder Duncan Taylor füllen hin und wieder einen Invergordon Whisky ab. Das meiste der jährlichen Produktion fließt in die Blends von Whyte & Mackay. 

Hausstil

Wie schmeckt Invergordon Whisky? Riecht man am Invergordon Whisky, so begegnen uns schöne, süße Aromen. Eine leichte Fruchtigkeit ist zu vernehmen. Kostet man den Whisky, werden die beschriebenen Aromen noch deutlicher. Neben der Süße begegnet uns ein schön weicher und cremiger Geschmack. Gut eingebundene Bitternoten runden die süßen Noten ab. Insgesamt ist der Whisky sehr leicht und angenehm.

Herstellung

Wie wird Invergordon hergestellt? Die Grain Distillery nutzt zur Herstellung ihres Whiskys Wasser aus dem nahe gelegenen Süßwassersee Loch Glass. Während des Kochvorgangs werden durch Druck und hohe Temperaturen die Stärke-Moleküle des Getreides in Zucker-Moleküle zerlegt. Die Hefe kann damit reagieren und der Rohalkohol entsteht.

Dieser wird in einer von 4 Coffey Stills destilliert. Die Brennblasen unterscheiden sich sehr von den klassischen Single Malt Pot Stills. Anstelle der bauchigen Form sind diese zylinderförmig und sehr hoch. Coffey Stills können mit höherer Geschwindigkeit deutlich kostengünstigeren Alkohol produzieren und mit nahezu jedem Getreide verwendet werden. Mit einem Produktionsvolumen von 40 Millionen Litern gehören sie zu einer der größten Destillerien in ganz Schottland. Zum Vergleich: Glenfiddich produziert mit 43 Brennblasen ca. 21 Millionen Litern pro Jahr.

Nach dem Destillieren werden die Fässer wie bei klassischem Single-Malt-Whisky befüllt und gelagert. Da Invergordon ein Großteil ihrer hergestellten Menge für die Blended-Industrie nutzt, werden die meisten Fässer nach dem Befüllen direkt abtransportiert. Der wenige Rest wird im hauseigenen Warehouse eingelagert. Zumeist werden amerikanische und europäische Eichenfässer für die Reifung des Whiskys genutzt. 

Geschichte

Seit dem ersten Weltkrieg wurde die Stadt Invergordon als Marinestützpunkt genutzt. Als dieser im Jahr 1956 abzog, suchte man nach Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bevölkerung der Stadt. Die Kombination aus einem leichten Zugang zu Getreide und einem eigenen Hafen machten die Stadt zu einem perfekten Standort für eine Brennerei. Die Invergordon Distillery wurde im Jahre 1960 gegründet, mit der Absicht, eine große Grain-Distillery zu werden. Ein Jahr später nahm sie ihren Betrieb auf. Gestartet wurde mit einer einzigen Coffey Still. Bereits im Jahr 1963 erweiterte man die Anlage um zwei weitere Coffey Stills. Im Jahr 1965 wurde auf dem Gelände der Distillery die Single Malt Brennerei „Ben Wyvis“ gegründet. Diese wurde allerdings im Jahre 1977 wieder abgerissen. Die Brennblasen der Ben Wyvis Distillerie befinden sich heute in der Glengyle Distillery. Die bisher größte Brennblase wurde im Jahre 1978 verbaut. Im Jahr 1993 wurde die Distillery von Whyte & MacKay übernommen.