Compass Box

Aus hervorragenden Whiskys blendet John Glaser bei Compass Box Neukreationen, die die Qualität der einzelnen Single Malts oft deutlich übersteigt. Aufgrund dieser besonderen Qualität haben Compass Box Whiskys eine eingeschworene Fangemeinde. Masterblender John Glaser war lange für den Konzern Diageo in der Weinbranche tätig. Die Erfahrung aus dem verschneiden hervorragender Weine, bringt Glaser nun auch in die Welt des Whisky. Allesamt in künstlerischer Verpackung, überzeugen die diversen Blends von Compass Box jeder auf seine eigene Art und Weise.

Compass Box Hintergrund

Compass Box ist eine innovative Whisky-Blending Firma mit Sitz in London. Compass Box ist nicht nur für seine kreativen Whisky Blends, wie den Grain Blend Hedonism oder Malt Blend Spice Tree bekannt geworden, sondern auch für sein schwieriges Verhältnis zur SWA, der Scotch Whisky Association. Die SWA ist ein Verband der schottischen Whisky-Industrie, die sich den Schutz des Scotch Whiskys und dessen Qualitätsmerkmale auf die Fahnen geschrieben hat. Besonders die modernen Craft-Destillerien und progressiven Blending-Firmen geraten immer wieder mit der SWA in Konflikt. Das auffällig kunstorientierte Design der Compass Box Whiskys, lassen jedes Sammlerherz höher schlagen.

Herstellung

Die „Signatur Range“

Hier soll die Bandbreite der Scotch Whisky Aromen dargestellt werden.

„ Asyla“ repräsentiert dabei als Blended Scotch Whisky die leichten fruchtigen „Everyday before dinner“ Whiskys. Er besteht aus Grain Whisky aus der Cameronbridge Distillery und Malt Whiskys von Glen Elgin, Teaninich und Linkwood.

„Oak Cross“ ist ein Blended Malt, eine Verheiratung der Highland Single Malts von Clynelish, Dailuaine und Teaninich. Diese werden anschließend in zwei Fasstypen nachgereift. Zum einen in First-Fill American Standard Barrels (ASB) und zum anderen in speziell aus einer Kombination von amerikanischer und französischer Eiche hergestellten Hybridfässern. Oak Cross soll den Aspekt der Fassreifung bzw. den Einfluss der Eiche symbolisieren.

„Hedonism“ ist ein Blended Grain Whisky und damit eine absolute Seltenheit. Grain Whisky spielt nach wie vor in Schottland für sich allein gestellt eine untergeordnete Rolle, wird dieser Whisky Typ doch meist für Blended Scotch als Ergänzung zum schweren komplexen Malt Whisky genutzt, um diesen mehr Leichtigkeit zu verleihen. Wie der Name schon sagt, soll der Hedonism eben diese Leichtigkeit feiern. Der Blended Grain besteht zu ca. 50 % aus Cameron Bridge Grain Whisky und zum anderen Teil aus Port Dundas Grain.

Der „Spice Tree“ ist wie der „Oak Cross“ ein Blended Malt, eine Verheiratung der Highlands Malts Clynelish, Dailuaine und Teaninich. Auch hier kommt eine Vielzahl speziell gefertigter Hybrid-Fässer zum Einsatz. Der Blended Malt wird in zwei Jahre in Hybridfässer mit „high vanilla toast“, „high infrared toast“, „high mocha toast“ und First-Fill American Standard Barrels nachgereift. Der Spice Tree soll die würzige Aromennische des schottischen Malt Whiskys repräsentieren, auch wenn dieser Whisky den Namen „Oak Cross“ mindestens so sehr verdient hätte wie sein Geschwister-Whisky.

Das „Peat Monster“ darf natürlich in dieser Reihe nicht fehlen. Ein rauchiger Malt Blend aus verschiedenen Whiskys die zuvor über Torf gedarrt wurden. Er besteht aus einer Kombination aus Laphroaig, Ledaig, Coal Ila, Ardmore und einer kleinen Menge Highland Malt.

Neu hinzugekommen ist der "Compass Box Story Of The Spaniard" ein Blended Malt, der hauptsächlich in ehemaligen Weinfässern aus Spanien lagerte. Er wurde 2018 der Core Range hinzugefügt und ist damit die erste Erweiterung seit 2013. Damit liefert Compass Box einen Whiskystil, der sich enormer Beliebtheit erfreuen kann: Whisky aus ehemaligen Sherryfässern. Die exakte Zusammensetzung kann je nach Batch leicht variieren. Doch der Bärenanteil fällt auf Weinfässer der iberischen Halbinsel und sorgt für einen fruchtig-würzigen Malt.

„Great King Street“

Unter diesem Namen werden zwei Blended Scotch Whiskys herausgebracht, die sowohl Whisky Genießer als auch Barkeeper zufrieden stellen sollen. Ungewöhnlich für Blended Scotch ist die Abfüllung mit 43 % vol. und der Verzicht auf Färbung und Kühlfilterung.

Der „Artists Blend“ soll die Kunstfertigkeit des Master Blenders symbolisieren. Er ist eine Kombination aus Grain Whisky aus Cameron Bridge (First-Fill ASB), einem kleinen Teil Sherry Butts von Linkwood, Clynelish (First-Fill ASB) und unbekannten Highland Malts.

Der „Glasgow Blend“ kommt etwas ruppiger daher mit leichtem Rauchgehalt und höherem Sherryfasseinfluss. Hauptbestandteile sind Grain Whisky aus Cameronbridge, Malt Whisky von Benrinnes in Sherry Butts gereift und Laphroaig. Dieser Blended Scotch hat es uns besonders angetan. Dringend Empfohlen!

Limited Editions

Der Name ist Programm. Diese Abfüllungen werden in limitierter Auflage herausgebracht.

„Orangerie“ ist ein Blended Scotch Whisky der anschließend mit Orangenschalen versetzt wurde. Er darf daher nicht mehr als Scotch Whisky verkauft werden und trägt den Titel „Spirit Drink“, wenngleich das erste Wort auf dem Label „Scotch Whisky“ doch deutlich die Herkunft herausstellt. Er wurde aus Glen Moray Malt Whisky und Cameronbridge Grain Whisky erstellt.

„Extravanganza“ stellt eine limitierte Weiterentwicklung des Spice Tree Blends dar. Er enthält ältere Bestandteile als der Spicetree und einen höheren Sherry-Fassanteil. So wurden hier beispielsweise Firstfill Sherry Butts aus den Brennereien Glen Ord und Benrinnes verwendet.

„The Double Single“ ist ein Blended Scotch Whisky der statt einer Vielzahl von Malt und Grain Whiskys jeweils nur einen, also einen Single Malt und einen Single Grain verheiratet hat. Daher stammt der Name Double Single. Beim Single Malt handelt es sich um Whisky aus der Glen Elgin Distillery und der Single Grain entstammt Girvan in den Lowlands.

„Phenomenology“ bezieht sich auf eine Strömung in Philosophie und Psychologie, der Phänomenologie. Insbesondere die Frage der unterschiedlichen Wahrnehmung von Sinnesreizen hat es Compass Box hier angetan. Denn diesem Phänomen sehen sich alle Whiskys ausgesetzt. Die sinnliche Wahrnehmung und damit die Zuordnung von Aromen im Whisky sind subjektiv und somit können unterschiedliche Personen völlig verschiedene Eindrücke aus ein und dem selben Whisky gewinnen. „Phenomenology“ erzählt diese Geschichte und fordert bewusst dazu auf, unvoreingenommen an diesen Whisky heran zu gehen. Es wurden hierzu bewusst Whiskys mit sehr unterschiedlichen Komponenten vermählt. Der Größte Teil von 72 % besteht aus re-charred Glenlossie Hogsheads, 24,5 % kommen aus First-Fill Bourbon Tamdhu Fässern und ein kleiner Teil von 3,5 % besteht aus Highland Park, Talisker und Coal Ila.

„No Name“ ist der Whisky ohne Namen aber mit einem heftigen Torfrauch. Dieser Blended Malt wurde, wenn wir die Hinweise auf der Website richtig gedeutet haben, aus schwer getorftem Bruichladdich Whisky (Port Charlotte oder gar Octomore?), Coal Ila und „Malt Whisky produced near the village of Brora“, also Clynelish oder Brora, zusammengestellt. Ein kleiner Teil besteht aus dem Blended Malt der auch für Oak Cross verwendet wird (aus den Brennereien Clynelish, Dailuaine und Teaninich).

„Hedonism, The Muse“ ist eine limitierte Edition des Blended Grain Whiskys Hedonism mit Komponenten aus North British, Invergordon, Strathclyde und Port Dundas.

Delilahs XXVist ein Anniversary Bottling zum 25. Jahrestag der legendären Punk Rock Bar in Chicago Delilah’s. Der Blended Whisky enthält Malt Whisky aus Miltonduff, Teaninich, Aberlour (?) und Linkwood. Der Grain Whisky stammt aus Cameronbridge.

Geschichte

Compass Box wurde im Jahr 2000 von John Glaser, einem ehemaligen Johnnie Walker Marketing Director, gegründet. Vor seiner Karriere bei Diageo war Glaser in der Weinbranche tätig. Er brachte so vielfältige Kompetenzen und einen hohen Qualitätsanspruch mit in die neue Firma. Glasers unkonventionelle Methoden brachten ihn mehrfach in Konflikt mit der Scotch Whisky Association. Seine erste Version des Blended Malts Spice Tree 2005 musste geändert werden, da in der Produktion zusätzliche Fassdauben in die Fässer eingebaut wurden. Die sollte eine Beschleunigung der Reifung ermöglichen. Diese Praxis verstieß jedoch laut SWA gegen die Regularien der traditionellen Scotch Whisky-Produktion und musste daher eingestellt werden. 2011 führte Compass Box mit dem Great King Street Artist’s Blend einen eigenen Blended Scotch Whisky ein. 2015 wurde Bacardi ein Teilhaber der Firma.