Strathearn

Strathearn ist eine der kleinsten Brennereien in Schottland. In Handarbeit wird hier täglich nur ein einziges Fass mit cremig-malzigen Spirit befüllt. Zugreifen, wenn Sie die Chance dazu haben!

Strathearn Hintergrund

Die Brennerei Strathearn steht in den südlichen Highlands und gilt als die erste Micro-Distillery Schottlands. Mit einer Kapazität von 30.000 Litern Whisky im Jahr war Strathearn bei der Gründung 2013 um ein Vielfaches kleiner als Edradour in Pitlochry, die viele Jahre als die kleinste Brennerei Schottlands galt. Im Oktober 2019 übernahm der unabhängige Abfüller Douglas Laing die Brennerei. Seitdem wurde die Brennerei erweitert und es werden nun ca. 57.000 Liter Whisky im Jahr produziert. Mit der Veröffentlichung des limitierten Strathearn Single Malts im April 2024 startete der Relaunch der Marke. Wir sind gespannt, welche leckeren Whiskys uns bei Strathearn in Zukunft noch erwarten werden.

Hausstil

Wie schmeckt Strathearn Whisky? Mit einer einzigen Veröffentlichung ist es schwierig, ein allgemeines Brennereiprofil zu benennen. Wir wissen aber, dass Strathearn einen ungetorften, cremig-malzigen Brand produziert und eine Vielzahl unterschiedlicher kleiner Fässer zwischen 50 und 100 Litern zur Reifung verwendet. Durch die Reifung in diesen kleineren Fässern bekommen die Whiskys eine ordentliche Aromenfracht ab.

Herstellung

Wie wird Strathearn Whisky produziert? Die Micro-Brennerei in der Nähe von Perth brennt auf zwei Alembic Stills aus der galizischen Kupferschmiede Hoga in Spanien. Diese kleinen Brennblasen mit Kapazitäten von 1.000 und 500 Litern werden unter anderem für die Produktion von Eau de Vie und Cognac verwendet. Auch in der Craft Whisky Szene findet diese Pot Still Variante mehr und mehr Anklang. So brennt auch Eden Mill auf Alembics und die moderne dänische Brennerei Stauning nutzte sie als preiswerten Produktionseinstieg.

Wie einige andere Craft Brennereien experimentierte auch Strathearn mit anderen Holzarten als Eiche. Nach schottischem Regelwerk darf aber nur Scotch Whisky genannt werden, was zuvor in Eichenfässern reifte. Daher hat Strathearn ihr Produkt aus anderen Holzsorten schlicht als Uisge Beatha, dem gälischen Wort für “Wasser des Lebens” veröffentlicht. Unter dem neuen Besitzer Douglas Laing wurde die Fasspolitik allerdings geändert. Schade, wie wir finden. Auch die Brennerei wurde erweitert. Es gibt drei weitere Brennblasen mit einer Kapazität von 1.000 Litern, eine neue Mash Tun und 8 zusätzliche Edelstahl-Washbacks. Damit werden momentan etwa 57.000 Liter im Jahr gebrannt, was die Produktionskapazität der Brennerei (140.000 Liter/Jahr) aber noch lange nicht ausreizt.

Als Grundlage für den Malt Whisky verwendet Strathearn Maris Otter und Bere Gerste, die zwar einen geringeren Ertrag bringen, jedoch laut Aussage der Brennerei aromatische Vorzüge haben.

Geschichte

Die Idee, eine eigene Whisky-Brennerei zu bauen, entstand angeblich 2010 auf dem Fringe Festival in Edinburgh. Tony Reeman-Clark, Gründer und Distiller, gründete Strathearn 2013, nachdem er auf eine lange erfolgreiche Karriere in der IT-Branche zurückblicken konnte.

Interessant und gleichzeitig pfiffig war die Lösung des Preisproblems des ersten Strathearn Releases. Neue Brennereien stehen vor der großen Frage, welches Preisschild sie ihrem neuen Whisky verpassen sollen. Ist der Whisky zu günstig, ärgert man sich hinterher – ist er zu teuer, schadet das dem Image der Brennerei. Eine elegante Lösung mit gleichzeitiger Gewinnmaximierung war die Versteigerung der ersten 100 Flaschen 2016, die schlussendlich mit einem durchschnittlichen Preis von amtlichen 333 Pfund pro Flasche verkauft wurden.

Im Jahr 2019 erwarb Douglas Laing Strathearn und arbeitete mit einem kleinen Brennerei-Team auf den Relaunch der Marke und die Herstellung ihres ersten Single Malts im Jahr 2024 hin.