Wie spricht man Whiskynamen richtig aus?

Whisky bzw. Brennerei-Namen stammen häufig aus dem Gälischen - einer altertümlichen Sprache, welche selbst viele Schotten nicht sprechen oder verstehen. Wie betont man die Whiskynamen also richtig?

Die folgende Liste gibt Ihnen eine Hilfestellung. Die Lautschrift in der Spalte "Aussprache" entspricht im Wesentlichen der gewohnten deutschen Betonung der Buchstaben. Das Ganze ist als Annäherung zu verstehen. In Einzelfällen sind sich im Übrigen auch die Schotten nicht einig, wie man die eine oder andere Brennerei nun auszuprechen hat.

Sollten Sie in hitzige Diskussionen über die Aussprache geraten, dann  empfehlen wir Ihnen und Ihrem Diskussionspartner sich zunächst 2-3 ordentliche Dram zu genehmigen. Diese dürften Ihre kollektiven Gälischkenntnisse entsprechend aufbessern, und alle Missverständnisse ausräumen.  ;-)

NameAusspracheAudio
Aberfeldyaberféldie
Aberlouraberlauer
Abhainn Deargavéen jerraek
Ailsa Bayail-sah Bai
Allt-á-Bhainnealt-a-bayn
Annandaleannendale
Ardbegardbég
Ardmoreard-mór
Ardnamurchanard-na-mür-ken
Arranarran (eil of arran)
Auchentoshanochen-tóschen
Auchroiskoch-roisk
Aultmoreolt-mór
Balblairbal-blair
Ballindallochballan-dallock
Balmenachbal-ménäch
Balveniebal-vénie
Ben Nevisben névis
Benriachben-ríach
Benrinnesben-rímmes
Benromachben-rómach
Bladnochblad-nóch
Blair Atholblair-aßoll
Bowmorebou-mór
Royal Bracklarojl bráckla
Braevalbräval
Bruichladdichbruich-laddie
Bunnahabhainbunna-háven
Caol Ilakuhl ila
Cardhukar-dú
Clynelishklein-liesch
Cragganmorekrággan-mór
Craigellachiekre-gäláchie
Daftmilldäff-mill
Dailuainedal-ún-ju
Dalmoredal-mór
Dalmunachdal-múnach
Dalwhinniedal-whínnie
Deanstondienst'n
Dufftowndáfft'n
Edradouredra-dauer
Fettercairnfetter-cärn
Glen Elginglen elgin
Glen Gariochglen gierie
Glen Grantglen grant
Glen Keithglen kieß
Glen Morayglen móräi
Glen Ordglen ord
Glen Scotiaglen scosha
Glen Speyglen spej
Glenallachieglen-al-láchie
Glenburgieglen börgi
Glencadamglen cádam
Glendronachglen drónach
Glendullanglen dullen
Glenfarclasglen fárcles
Glenfiddichglen fíddich
Glenglassaughglen glássoch
Glengoyneglen goin
Glengyleglen geil
Glenkinchieglen kindschie
Glenlivetglen lívet
Glenlossieglen lóssie
Glenmorangieglem mó-randschie
Glenrothesglen róßes
Glentauchersglen tóchers
Glenturretglen tarret
Highland Parkhailand paak
Inchgowerinsch gáuer
Isle of Barraeil of barrei
Isle of Juraeil of dschura
Kilchomanko-hómen oder kil-hòmen
Kingsbarnskingsbarns
Knockandonock-án-du
Knockdhuknock-dúh
Lagavulinlaga-vúlin
Laphroaigla-fróyg
Linkwoodlink wud
Loch Eweloch ju
Loch Lomondloch lómend
Royal Lochnagarrojl loch-na-gàr
Longmornlong morn
Macallanmak-állen
Macduffmac-daff
Mannochmoremánnoch-mór
Miltonduffmilten-dáff
Mortlachmort-lach
Obanóben
Port Charlotteport scharlet
Pulteneypúltni
Roseisleraus-ail
Scapascápa
Speyburnspej-börn
Speysidespej-said
Springbankspring-bänk
Strathearnstrath-örn
Strathislastraß-aila
Strathmillstraß-mill
Taliskertálisker
Tamdhutam-dú
Tamnavulintam-na-vúlin
Teaninichtea-ní-nich
Tobermorytober-móri
Tomatintomátn
Tomintoultomín-taul
Tormoretoor-mór
Tullibardinetulli-bá-din
Wolfburnwulf-börn


Gälische Aussprache-Regeln

Die Aussprache von gälisch-stämmigen Brennereinamen kann knifflig sein. Für einige Brennereien gibt es nämlich keine universal korrekte Aussprache. Das merkt man schnell, wenn man sich „in der freien Wildbahn“ der Whisky-Landschaft bewegt. Natürlich gibt es formale Aussprache-Regeln für das Gälische, was aber noch lange nicht bedeutet, dass sich die Brennereien und die Mitarbeiter auch an diese Regeln halten. Frei nach den lokalen Dialekten hat sich teils aus Gewohnheit eine Aussprache etabliert. Wir erheben nicht zuletzt deswegen keinerlei Anspruch auf die Allgemeingültigkeit unserer Aussprache-Tipps. Wir freuens uns stets über Anregungen und fundierte Ergänzungen.

Schottisches Gälisch hat nur 18 Buchstaben, es fehlen: J, K, Q, V, W, X, Y und Z. Das kann schon ein Indikator sein, ob der Name einer Brennerei Gälisch ist oder nach englischen Ausspracheregeln ausgesprochen wird. Das heißt aber natürlich nicht, dass es nicht die entsprechenden Töne wie w, j oder k im Gälischen gibt, nur dass sie anders notiert werden. Beispiel: Kilkerran. Kilkerran leitet sich von Ceann Loch Cille Chiarain ab, dem gälischen Namen der ersten Siedlung auf der Halbinsel Kintyre. Dabei wird Cille Chiarain eben wie Kil-kerran ausgesprochen.

Einige wichtige Regeln mit Beispielen

Fangen wir mit den leichten Regeln an:

  • Die Betonung liegt auf der ersten Silbe.
  • Das R wird gerollt.
  • Gälisch folgt NICHT den Ausspracheregeln der englischen Sprache. Im Zweifel macht es Sinn einen Namen mit der gewohnten deutschen Aussprache zu lesen.
  • Vokale werden eigentlich wie im Deutschen gesprochen. Ist der Vokal mit einem Akzent versehen, wird er lang ausgesprochen.

Nun zu einigen Eigenheiten:

  • ph wird wie f gesprochen. Beispiel: Laphroaig (la-froig)
  • ea wird meist wie ein ä ausgesprochen. Beispiel: Teaninich (täninich)
  • ui wird in der Regel wie ein reguläres u gesprochen, deshalb schreibt man zwar Bruichladdich, sagt aber “Bruch-laäddie”.
  • io wird einfach nur i ausgesprochen. Daher schreibt man zwar Glen Garioch, spricht es aber “Glen-Gierie” aus.

Das h in der Suppe:

Das h ist sehr wichtig. Denn ein Konsonant, dem ein h folgt, wird anders gesprochen als ohne h. Das h signalisiert also eine andere Ausspracheregel:

  • Das ch spricht sich in Schottland wie im Deutschen. Es gibt sowohl das ch aus "ich" als auch das aus "Bach". Beispiel: Glenfiddich, Benriach & Glendronach.
  • bh oder auch mh werden zu w. Beispiel: Bunnahabhain. Das b am Anfang wird wie unser b gesprochen, während das bh in der Mitte zu w wird. Weitere Brennereien, auf die man diese Regel anwenden kann, sind Abhainn Dearg (avin-dscher-ak), Torabhaig (toraväig) oder Allt-á-Bhainne (alta-van-je). Manchmal werden bh und mh auch gar nicht gesprochen, wenn sie einem Vokal folgen. Beispiel: Beinn Dubh (benn-du).
  • Vor allem die Kombination “dh” verschwindet meistens nach einem Vokal und sorgt dafür, dass dieser verlängert wird. Beispiel: Aberlour A’bunadh  (aber-lauer-a-buna)
  • Es gibt auch Extra-Vokale zwischen bestimmten Konsonanten, die nicht niedergeschrieben werden, aber gesprochen werden. Beispiel: “Gorm” in Kilchoman Loch Gorm wird “Gorom” gesprochen. Der Vokal wird einfach gespiegelt. Eine Ausnahme ist eben genannte Abhainn Dearg Brennerei. Dearg wird jeerak ausgesprochen, statt einem e-Laut wurde ein a-Laut eingefügt, um die Aussprache zu erleichtern.

Zum Abschluss sagen wir „Slàinte mhath“ (slaandsche-wah)! Der schottische Trinkspruch wünscht, wie so viele Trinksprüche, eine gute Gesundheit. Hier ist anzumerken: Vokale mit Akzent werden langgezogen. Das i in ai ist hier stumm. mh in mhath wird zu einem w und th wird einfach nur wie ein h ausgesprochen. Jetzt sind Sie bestens gerüstet für Ihren nächsten Schottland-Urlaub. Stöbern Sie doch etwas in unserer Übersicht, um Ihre Lieblings-Brennerei und deren korrekte Aussprache zu finden.

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